1. Beginn, Dauer und Beendigung des Arbeitsverhältnisses
Ein gut formulierter Teilzeit-Vertrag beginnt mit den Grundlagen: Wann beginnt das Arbeitsverhältnis, wie lange dauert die Probezeit und unter welchen Bedingungen kann es beendet werden?
Das Arbeitsverhältnis beginnt am ______.
Es ist wichtig, das genaue Startdatum festzuhalten, um Klarheit für beide Seiten zu schaffen.
Probezeitregelungen
Die ersten ______ Monate des Arbeitsverhältnisses gelten als Probezeit, innerhalb derer das Arbeitsverhältnis von beiden Seiten mit einer Frist von zwei Wochen ordentlich gekündigt werden kann.
Eine klare Regelung zur Probezeit hilft, Erwartungen zu managen und eine faire Evaluierung der Zusammenarbeit zu ermöglichen.
Die Probezeit darf gemäß § 622 Abs. 3 BGB höchstens 6 Monate betragen, kann jedoch bei Bedarf deutlich verkürzt werden. Eine Überprüfung der Angemessenheit der Probezeitdauer erfolgt dabei nicht (BAG NZA 2008, 521). Bei einer vorübergehenden Aushilfseinstellung von bis zu 3 Monaten (§ 622 Abs. 5 S. 1 Nr. 1 BGB) kann auf eine Probezeit zugunsten einer vertraglich verkürzten Kündigungsfrist verzichtet werden.
Kündigungsfristen nach der Probezeit
Nach Ablauf der Probezeit kann das Arbeitsverhältnis von beiden Seiten ordentlich mit den gesetzlichen Kündigungsfristen (§ 622 BGB) gekündigt werden. Diese Fristen sollten klar im Vertrag festgehalten werden, um Missverständnisse zu vermeiden.
Die gesetzlichen Kündigungsfristen sind in § 622 Abs. 1, 2 BGB gestaffelt geregelt und gelten grundsätzlich nur für Kündigungen durch den Arbeitgeber. Diese Fristen reichen von 4 Wochen zum Fünfzehnten bzw. zum Ende eines Kalendermonats bis hin zu 7 Monaten zum Ende eines Kalendermonats, abhängig von der Dauer des Arbeitsverhältnisses.
Während längere Kündigungsfristen zwischen den Parteien vereinbart werden können, sind kürzere Fristen nur eingeschränkt zulässig. Wenn längere Kündigungsfristen vereinbart werden, müssen diese gemäß § 622 Abs. 6 BGB für beide Parteien gleich sein.
Bei der Einstellung zur vorübergehenden Aushilfe können für die ersten 3 Monate kürzere Kündigungsfristen festgelegt werden. Nach Ablauf dieses Drei-Monats-Zeitraums gilt dann die gesetzliche Grundkündigungsfrist von 4 Wochen (§ 622 Abs. 5 S. 1 Nr. 1 BGB). Entscheidend ist dabei der Zugang der Kündigung.
Nach § 622 Abs. 2 BGB verlängern sich die gesetzlichen Kündigungsfristen nur für den Arbeitgeber, nicht jedoch für den Arbeitnehmer. Um ein kurzfristiges Ausscheiden von wichtigen Arbeitnehmern zu verhindern, können die verlängerten Kündigungsfristen, die für den Arbeitgeber gelten, auch für den Arbeitnehmer vereinbart werden. Dies stellt sicher, dass beide Parteien von den gleichen Fristen gebunden sind, was besonders bei Schlüsselpositionen im Unternehmen von Vorteil ist.
Schriftform der Kündigung und Kündigungsschutzklage
Jede Kündigung bedarf der Schriftform. Will der Arbeitnehmer geltend machen, dass eine Kündigung sozial ungerechtfertigt oder aus anderen Gründen rechtsunwirksam ist, muss er innerhalb von drei Wochen nach Zugang der schriftlichen Kündigung Klage beim Arbeitsgericht auf Feststellung erheben, dass das Arbeitsverhältnis durch die Kündigung nicht aufgelöst ist (§ 4 KSchG).
Wie Sie sich gegen eine Kündigungsschutzklage verteidigen, erfahren Sie hier.
Freistellungsmöglichkeiten bei Kündigung
Der Arbeitgeber kann im Fall einer Kündigung den Arbeitnehmer im Rahmen von bestehenden und noch entstehenden Urlaubsansprüchen oder sonstigen Freizeitausgleichsansprüchen von der Arbeit freistellen. Diese Klausel schafft Klarheit darüber, wie noch offene Ansprüche im Falle einer Kündigung behandelt werden.
Automatische Beendigung bei Renteneintritt
Das Arbeitsverhältnis endet, ohne dass es einer Kündigung bedarf, mit Ablauf des Monats, in dem der Arbeitnehmer eine ungekürzte Rente wegen Alters beantragen kann. Dies ist eine praktische Regelung, um das Arbeitsverhältnis automatisch zu beenden, wenn der Arbeitnehmer in den Ruhestand geht.
2. Arbeitszeit
Ein wesentlicher Bestandteil eines Teilzeit-Vertrags ist die Regelung der Arbeitszeit. Wie viele Stunden pro Woche wird gearbeitet und wie wird die Arbeitszeit verteilt?
Regelmäßige wöchentliche Arbeitszeit
Die regelmäßige wöchentliche Arbeitszeit beträgt ______ Stunden ausschließlich der Pausen. Es ist wichtig, die genaue Anzahl der Arbeitsstunden festzulegen, um Missverständnisse zu vermeiden.
Verteilung der Arbeitszeit auf Arbeitstage
Die Arbeitszeit verteilt sich auf den einzelnen Arbeitstag und auf die Wochentage wie folgt: ______. Eine klare Verteilung der Arbeitszeit hilft, den Arbeitsalltag besser zu strukturieren und die Erwartungen beider Seiten zu managen.
Änderung der Arbeitszeitverteilung bei betrieblichen Gründen
Der Arbeitgeber ist berechtigt, die Verteilung der Arbeitszeit unter Einhaltung einer Ankündigungsfrist von einem Monat zu ändern, wenn betriebliche Gründe dafür vorliegen und das betriebliche Interesse an der Änderung das Interesse des Arbeitnehmers an der Beibehaltung erheblich überwiegt. Diese Flexibilitätsklausel ist nützlich, um auf betriebliche Anforderungen reagieren zu können.
Verpflichtung zu Über- und Mehrarbeit
Der Arbeitnehmer verpflichtet sich, auf Anforderung gegebenenfalls auch Über- und Mehrarbeit, sowie Wochenend-, Sonn- und Feiertagsarbeit im jeweils gesetzlich zulässigen Rahmen zu leisten. Es ist wichtig, diese Verpflichtung im Vertrag zu dokumentieren, um rechtliche Klarheit zu schaffen.
3. Rechte und Pflichten von Teilzeitbeschäftigten
Teilzeitbeschäftigte haben grundsätzlich die gleichen Rechte und Pflichten wie Vollzeitbeschäftigte.
Gleichbehandlung gemäß §§ 4, 5 TzBfG
Teilzeitbeschäftigte dürfen wegen der Teilzeit nicht diskriminiert werden. Das bedeutet, sie haben Anspruch auf dieselben Arbeitsbedingungen und -rechte wie Vollzeitbeschäftigte.
Anspruch auf Teilzeitarbeit gemäß § 8 TzBfG
Ein Arbeitnehmer hat nach § 8 TzBfG Anspruch auf eine Verringerung seiner Arbeitszeit, wenn das Arbeitsverhältnis länger als sechs Monate besteht und der Arbeitgeber in der Regel mehr als 15 Arbeitnehmer beschäftigt. Der Antrag muss mindestens drei Monate vor Beginn der gewünschten Arbeitszeitreduzierung gestellt werden.
Ausschreibung von Teilzeitarbeitsplätzen gemäß §§ 6, 7 TzBfG
Um Teilzeitarbeit zu fördern, muss der Arbeitgeber geeignete freie Arbeitsplätze auch als Teilzeitarbeitsplätze ausschreiben. Dies fördert die Chancengleichheit und ermöglicht es mehr Mitarbeitern, in Teilzeit zu arbeiten.
4. Sonderregelungen und spezifische Vereinbarungen
Arbeitsverträge können auch spezielle Regelungen und Zusatzvereinbarungen enthalten, die den individuellen Bedürfnissen und Anforderungen des Arbeitsverhältnisses gerecht werden.
Fortbildungsangebote und betriebliche Altersversorgung
Fortbildungsangebote können im Vertrag festgehalten werden, um die berufliche Entwicklung des Arbeitnehmers zu unterstützen. Ebenso kann eine betriebliche Altersversorgung geregelt sein, um den Arbeitnehmer für die Zukunft abzusichern.
5. Urlaub und Entgeltfortzahlung
Berechnung und Anspruch auf Urlaub
Der gesetzliche Mindesturlaub beträgt 24 Werktage pro Jahr, basierend auf einer Sechs-Tage-Woche. Teilzeitbeschäftigte haben Anspruch auf anteiligen Urlaub entsprechend ihrer Arbeitszeit.
Beispiel
Ein Vollzeitarbeitnehmer, der 5 Tage die Woche arbeitet, hat einen gesetzlichen Anspruch auf 20 Arbeitstage Urlaub pro Jahr (24 Werktage / 6 * 5 = 20).
Wenn ein Teilzeitarbeitnehmer nur 3 Tage die Woche arbeitet, wird der Urlaubsanspruch entsprechend angepasst:24 Werktage / 6 Tage * 3 Arbeitstage = 12 Urlaubstage pro Jahr.
Dies stellt sicher, dass Teilzeitbeschäftigte einen fairen und proportionalen Urlaubsanspruch im Vergleich zu ihren vollzeitbeschäftigten Kollegen haben.
Entgeltfortzahlung im Krankheitsfall
Teilzeitbeschäftigte haben Anspruch auf Entgeltfortzahlung im Krankheitsfall, genauso wie Vollzeitbeschäftigte. Es ist wichtig, diese Regelung im Vertrag festzuhalten, um Klarheit zu schaffen.
6. Wettbewerbsverbote und Nebentätigkeiten
Wettbewerbsverbote
Wettbewerbsverbote sollten klar definiert werden, um Interessenkonflikte zu vermeiden. Der Arbeitnehmer sollte wissen, welche Tätigkeiten er nicht ausüben darf, um dem Arbeitgeber keine Konkurrenz zu machen.
Nebentätigkeiten
Nebentätigkeiten müssen in der Regel vom Arbeitgeber genehmigt werden. Es ist wichtig, diese Regelung im Vertrag festzuhalten, um mögliche Konflikte zu vermeiden.
7. Haftungsfragen und Arbeitssicherheit
Haftungsfragen
Die Haftung des Arbeitnehmers für Schäden sollte klar im Vertrag geregelt sein. Dies schafft Sicherheit für beide Seiten und hilft, Missverständnisse zu vermeiden.
Arbeitssicherheit
Arbeitssicherheit ist ein wichtiges Thema. Der Arbeitgeber ist verpflichtet, für die Sicherheit am Arbeitsplatz zu sorgen und entsprechende Maßnahmen zu ergreifen.
8. Sonderrechte und individuelle Vereinbarungen
Sonderrechte bei Krankheit, Schwangerschaft, Elternzeit
Teilzeitbeschäftigte haben besondere Rechte bei Krankheit, Schwangerschaft und Elternzeit. Diese sollten im Vertrag festgehalten werden, um den Arbeitnehmer zu schützen.
Individuelle vertragliche Vereinbarungen
Zusätzliche Vereinbarungen können individuell festgelegt werden, um den spezifischen Anforderungen des Arbeitsverhältnisses gerecht zu werden.
Teilzeit-Arbeitsvertrag erstellen lassen
Ein gründlich erstellter Teilzeit-Vertrag ist entscheidend, um rechtliche Sicherheit und Klarheit für beide Vertragsparteien zu gewährleisten. Durch die Berücksichtigung aller relevanten Aspekte und Regelungen können potenzielle Konflikte vermieden und ein harmonisches Arbeitsverhältnis gefördert werden. Holen Sie sich rechtlichen Rat, um sicherzustellen, dass Ihr Teilzeit-Vertrag den gesetzlichen Anforderungen entspricht und Ihre Interessen schützt.
Erfahren Sie hier, welche Voraussetzungen und Regelungen bei einem befristeten Arbeitsvertrag gelten und was Sie beachten müssen.